Wiegenlieder aus dem barocken Italien

Das In-den-Schlaf-Singen des Kindes gehört zu den intimsten und berührendsten Tätigkeiten von Eltern auf der ganzen Welt. Wie sie auch immer heißen mögen: Wiegenlied, Berceuse, Nana, Ninna Nanna ‒ sie alle haben mit dem zum Teil das Schaukeln der Wiege oder das Wiegen der Mutter imitierenden Rhythmus einen fesselnden Charme, der auf dieser CD durch den geradezu hypnotisierenden Gesang von Pino De Vittorio perfekt zum Ausdruck kommt.
Der gefeierte Sänger begeistert hier einmal mehr durch den eindringliche Klang, die dramatische Intensität und das charakteristische Timbre seiner Stimme. Der besonderer Reiz des Albums bei GLOSSA liegt unter anderem darin, dass die hier vorgestellten Stücke hauptsächlich aus dem Mezzogiorno, dem südlichen Teil Italiens, stammen – auch aus Apulien, der Heimat des Sängers, was dem Ganzen noch zusätzlich einen sehr persönlichen Anstrich verleiht.
Der Theorbist und Ensembleleiter von Laboratorio '600, Franco Pavan hat sich für das Projekt in die ebenso faszinierende wie inspirierende volkstümliche Kultur dieser Regionen vertieft und das Programm zusätzlich mit Instrumentalstücken wie z.B. der Tarantella del Presepe des neapolitanischen Barockkomponisten Cristofaro Caresana oder einer traditionellen Pastorale calabrese ergänzt. Hierfür greift er auch auf die süditalienische Chitarra battente zurück.
Durch die ausgewählten Wiegenlieder und Instrumentalstücke wird eine besondere Atmosphäre heraufbeschworen, bevölkert von Glühwürmchen, den mächtigen griechischen Göttern des Schlafes und des Todes, Hypnos und Thanatos, Federico García Lorca, der über Schlaflieder spricht und auf die tiefe Traurigkeit des Wiegenliedes verweist, sowie die Jungfrau Maria und verschiedene Heilige, die in den Liedern zur Untermauerung der Lehren der katholischen Kirche eingesetzt wurden.
ähnliche Beiträge:
|
Zusammenfassung Seit seiner Gründung 1981 war die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart für Frans Brüggen und sein Orchestra of the Eighteenth Century eine wesentliche Raison d’Être. |
|
Amate Stelle - Arien für Anna Maria Strada Die junge Schweizer Sopranistin Marie Lys war angenehm überrascht, als sie entdeckte, dass viele der Rollen, die sie in den letzten Jahren in Händels Werken gesungen hat, für die gefeierte virtuose Sopranistin Anna Maria Strada (ca.1703-1775) geschrieben wurden, Händels Primadonna von 1729-1738. |
|
Pastorale - Weihnachtliche Instrumentalmusik des Barock Pastoral angehauchte Stücke sind die gängigsten Varianten barocker weihnachtlicher Instrumentalmusik. |
|
Göttinger Weihnachtskantaten - Werke von Forkel, Kress & Schweinitz Wie Wissenschaft und Kunst sich gegenseitig befruchten, kann man anhand der Stadt Göttingen sehen: Mit der Gründung der dortigen Uni im Jahr 1734 brach eine Blütezeit in der Musikpflege an, wobei Johann Friedrich Schweinitz (1708-1780) einer der Protagonisten war. |
|
Luigi Boccherini: Sinfonien op. 35 (Fassung für Streicher) Luigi Boccherinis 1782 veröffentlichten Sinfonien Op.35 führen zwar Bläser in der Besetzung auf, bei näherer Betrachtung sind diese allerdings nicht als obligat zu betrachten, und die Stücke auch in einer reinen Streicherbesetzung ausführbar. |
|
José de Nebra: Donde hay violencia, no hay culpa In den letzten Jahrzehnten hat die Musik des spanischen Komponisten José de Nebra (1702-1768) ihre verdiente Renaissance erfahren, und immer wieder ist man erstaunt über den melodischen Einfallsreichtum und die dramatische Kraft seiner Werke. |
|
Vivaldi: Serenata a tre, RV 690 Vivaldis am wenigsten bekannte Serenata RV 690 gibt immer noch zahlreiche Rätsel auf... |
|
Reinhard Keiser: Ulysses - Musicalisches Schauspiel in drei Akten Als „den größten Geist seiner Zeit“ bezeichnete ihn Telemann, für den mit Lob sonst geizenden Mattheson war er sogar der beste Komponist der damaligen Welt. |
|
All´Amore Immenso - Celestial and Worldly Love from the two Maries In der italienischen Barockmusik, speziell aber in Neapel, sprechen die irdische und die himmlische Liebe nicht selten die gleiche musikalische Sprache. Besonders deutlich wird dies bei Werken, die sich um die beiden zentralen Frauengestalten des Neuen Testaments drehen. |
|
Concerti per Violino „Wenn Leila Schayegh Leclairs Violinkonzerte spielt, stimmt einfach alles: vom großen Duktus und Gestus bis hin zur kleinsten Verzierung.“, so schwärmte im Juli 2020 das Fono Forum und machte die zweite Folge der Gesamteinspielung sogleich zu seiner „Empfehlung des Monats“. |
|
Exquisit-Souverän-Sublim Nach der schwierigen Zeit des Lockdowns und noch behindert durch Reisebeschränkungen hat sich das Orchestra of the Eighteenth Century im Mai und August 2021 ‚heimlich‘ in Amsterdam getroffen, um nach fast zweijähriger Zwangspause wieder eine CD-Aufnahme zu machen. |
|
Unsterblicher Josquin Björn Schmelzer und Graindelavoix zeigen hier ihre ganz eigene Vision zum 500. Todestag Josquin-Desprez'. In der Überzeugung, dass dieser in seinen späten Jahren Werke im Bewusstsein des eigenen Todes schuf, werden hier Kompositionen vorgestellt [...] |
|
Denkmal für Sweelinck - Sämtliche Vokalwerke in einer Box Anlässlich des 400. Todestags von Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621) präsentiert GLOSSA das gesamte Vokalwerk des niederländischen Komponisten zusammengefasst in einer Box mit 17 Compact Discs. Mitverantwortlich für die Realisation des geradezu epischen Projekts war die Tatsache, dass Sweelinck bislang immer nur als herausragender und einflussreicher Orgelkomponist wahrgenommen wurde, während sein nicht minder bedeutendes, aber nur Spezialisten vertraute Vokalwerk sowohl im Konzert als auch auf Tonträger ein Schattendasein führte. |
|
Neuzugänge im Kabinett Die beliebte Cabinet-Serie des Labels GLOSSA mit ihrer ansprechenden charakteristischen Gestaltung bietet dem geneigten Musikliebhaber Gelegenheit, ausgesuchte, besonders wertvolle Aufnahmen aus dem Backkatalog der Note1-Labels wieder bzw. neu zu entdecken. Die sechs hier präsentierten Titel spannen zeitlich den Bogen von Carlo Gesualdo über Arcangelo Corelli bis hin zu Wolfgang Amadeus Mozart. |
|
Concerti Grossi Die 1739 erschienene Scarlatti-Ausgabe des irischen Cembalisten Thomas Roseingrave löste in England einen wahren ‚Hype‘ aus, dessen heute bekanntestes Resultat die 1744 veröffentlichten zwölf brillanten Concerti grossi done from two Books of Lessons for the harpsichord composed by Sig. Domenico Scarlatti von Charles Avison (1709-1770) sind. |
|
Die fünfte ‚Paßion‘? Der Dirigent György Vashegyi stellt hier das geheimnisumwitterte Passionsoratorium Wer ist der, so von Edom kömmt vor. Vieles ist rätselhaft an diesem Pasticcio mit Musik von Carl Heinrich Graun, Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach. |
|
Fundgrube Giorgio Caoduro ist einer der führenden italienischen Baritone seiner Generation und einer der besten Belcanto-Sänger der Gegenwart. Er studierte bei der Sopranistin Cecilia Fusco und begann als Erster Preisträger beim 50. Internationalen Opernwettbewerb der Associazione Lirica e Concertistica Italiana weltweit eine steile Karriere. |
|
Keine Zeit zum Naseputzen Auch wenn man es sich heute kaum vorstellen kann: Die Uraufführung von Jean-Philippe Rameaus (1683-1764) Tragédie lyrique Dardanus war 1739 ein veritabler Misserfolg. Anzulasten ist dies freilich nicht der Musik des genialen Komponisten, sondern vielmehr weiten Teilen des voreingenommenen Publikums, das mit der neuartigen Musik schlicht überfordert schien und sie als schwierig und verkopft abtat. |
|
Berückende Marienverehrung Auch GLOSSA begeht den 500. Todestag des großen flämischen Renaissancekomponisten Josquin Desprez mit einer besonderen Produktion. |
|
Zündendes Seelendrama Händel komponierte das Oratorium Samson gleich nach der Fertigstellung des Messiah im September/Oktober 1741 ‒ sogar noch ohne konkrete Aufführungspläne, da er bereits im November zu einem zehnmonatigen Aufenthalt in Dublin aufbrach. Zu dieser Zeit befand er sich auf dem unstrittigen Höhepunkt seines Oratorienschaffens... |
|
Gipfeltreffen zweier Meister Seit ihrer ersten Veröffentlichung in ‚Burton's Gentleman's Magazine‘ im Jahr 1839 fasziniert Edgar Allen Poes berühmte Horror-Kurzgeschichte The Fall of the House of Usher, ist sie doch keine schaurige Erzählung im Sinne der gnadenlosen Akkumulation krasser Effekte, sondern in ihrer Vieldeutigkeit Literatur von hohem künstlerischen Rang. |
